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Schwarze Häuser - Lesung Sabine Ludwig - Kinderverschickungen

Datum:

Dienstag, 17. Oktober 2023 um 19:00

 
Location:

 
Adresse:

Großer Griechenmarkt 39
50676 Köln

 
Eingetragen von:
AKV-NRW e.V.
 
Schwarze Häuser - Lesung Sabine Ludwig - Kinderverschickungen
Hochgeladen von: AKV-NRW e.V.

Schwarze Häuser - Lesung Sabine Ludwig - Kinderverschickungen

Sabine Ludwig bewegt mit erschütternder Kinderverschickungsgeschichte
Köln, 21.09.2023 - Das Kölner Literaturhaus öffnet seine Türen für eine Lesung, die nicht nur literarisch, sondern auch gesellschaftlich von großer Bedeutung ist. Sabine Ludwig, eine renommierte Kinder- und Jugendbuchautorin aus Berlin, wird aus ihrem Buch "Schwarze Häuser" vorlesen. Es thematisiert die düsteren Erfahrungen von Kinderverschickungen zwischen den Jahren 1950 und 1990 auf sehr bewegende Weise. 
  
Sabine Ludwig selbst wurde mit gerade einmal 6 Jahren in eine Kinderkur geschickt und musste dort unvorstellbare Grausamkeiten erleiden. Essen wurde ihr auf brutale Weise eingeflößt, nächtliche Toilettengänge waren untersagt. Die Folge war, dass sie ins Bett machte. Als Strafe musste das 6jährige Kind die Matratze ausbürsten und sich mit der gesäuberten Matratze vor dem Schlafsaal der Jungen postieren. "Die Jungen sollten mich auslachen und bloßstellen", erinnert sich die Schriftstellerin. Diese Erfahrungen sowie eine weitere "Kinderkur" haben ihre Jugend sehr belastet und wirken bis heute nach. "Das ganze Ausmaß meiner Verschickung als 6jährige wurde mir allerdings erst bewusst, als meine eigene Tochter 6 Jahre alt war. Ein so kleines Kind, ohne jede Möglichkeit Hilfe von außen zu bekommen, macht mich bis heute fassungslos,", erklärt die mittlerweile 69-jährige Autorin. 
  
Sabine Ludwig teilt ihr Schicksal mit über 10 Millionen Menschen, die in diesem dunklen Abschnitt der deutschen Geschichte ebenfalls in Kinderkuren gelitten haben. Statt erholsamer Ferien erlitten viele Kinder, wie Sabine Ludwig, Gewalt, Zwangsernährung, die sogar zu Todesfällen führte, sowie Medikamentenmissbrauch. Letztes lässt die NRW-Landesregierung gerade durch die Pharma-Historikerin Dr. Sylvia Wagner aufarbeiten. 
  
Der Verein "Aufarbeitung Kinderverschickungen NRW e.V." (AKV-NRW e.V.) setzt sich dafür ein, den Betroffenen nach Jahrzehnten des Schweigens und Leidens eine Stimme und ein Gesicht zu geben. Sie fordern, dass die Träger der damaligen Verschickungsheime Verantwortung für das begangene Unrecht übernehmen. Nur so kann eine wachsame Zukunft gestaltet werden, die die Geschehnisse der Vergangenheit nicht vergisst.