Das rheinische Schunkeln, Goethes ‚Doppelblick‘ und die ‚doppeltblickende’ Arbeitsweise des Kölners
Referent: Prof. Dr. Leo Kreutzer
- Datum:
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Dienstag, 28. Februar 2023 um 19:30
- Webseite:
- vhs-koeln.de
- Eintritt:
- kostenfrei
- Eingetragen von:
- Volkshochschule Köln
Der Kölner Psychologe Stephan Grünewald hat Schunkeln als Ausdruck der "Unzerstörbarkeit der Sehnsucht zwischen Metropole und Kaffeebud" interpretiert. Und weil man sich dabei ständig nach beiden Seiten, aber "nicht nach vorne" bewege, versteht er es als "rotierende Richtungssuche".
Mit Goethes "Doppelblick" lässt sich das Schunkeln anders verstehen. Durch ein wiederholtes Hin- und Herblicken verweigert er sich einer ‚Aufhebung‘ von Gegensätzen, ihrer gedanklichen Versöhnung‘ durch eine ideelle Synthese; stattdessen erscheinen sie ihm als ‚real gegeben‘. Geschieht nicht etwas Vergleichbares bei der Choreographie des Schunkelns?
Die Art und Weise, wie der Kölner Literaturwissenschaftler Hans Mayer bei seinen Analysen literarischer Texte nach eigenem Bekunden ‚unwillkürlich‘ intermedial und intertemporal ‚doppeltblickend‘ vorgegangen ist, bringt der Vortrag sowohl mit seiner Herkunft als auch mit seiner Nähe zu Goethe in Zusammenhang.
In Kooperation mit der Kölner Goethe-Gesellschaft.