Mohammad Ahmad „Heimat“ (Vernissage)

Wie entsteht Heimat? Ist Heimat ein natürlicher, kartografischer, kultureller oder emotionaler Ort? In der Bilderserie "Heimat" setzt sich der Künstler Mohammad Ahmad ganz konkret mit diesen Fragen auseinander. Über zehn Jahre sammelte er Millionen Pollen und Baumsamen, beispielsweise von Eichen, Erlen, Kiefern und Linden, zuerst rund um seinen Wohnort Aachen, später auf seinen Reisen durch ganz Europa. Die Samen- und Pollenkörper ergänzte er mit Erdproben, die von europäischen Schlachtfeldern wie Verdun, Waterloo, Dunkerque, Sedan oder dem Hürtgenwald stammen und an den mühsam errungenen europäischen Frieden erinnern. Aus diesem Naturmaterial gestaltet Ahmad seine Bilder, indem er es bindet und mit einem Lack auf Leinwand aufträgt.
Die Motive lösen sich in ästhetisch-autonome Regionen auf, die einen Bezug zur westlichen Kunst zeigen. Einerseits. Andererseits spielen sie mit ganz konkreten Gebieten wie abstrahierten Stadtplänen. So verbindet der Bilderzyklus europäische Kulturgeschichte und Europa als Ort. Für Mohammad Ahmad ist das Werk ein persönliches Bekenntnis zu seiner neuen Heimat, ihren humanitären Werten und ihrer Kultur.