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Rheinenergie

Nicolas Simion

Nicolas Simion-sax, Markus Vögeler-Gitarre, Joscha Oetz-Bass, Drori Mondlak-dru

Datum:

Freitag, 28. August 2015 um 20:00

 
Location:

 
Adresse:

Maternusstraße 6
50996 Köln

 
Telefon:
0221 93550417
 
Webseite:
bluenotes-koeln.de
 
Eintritt:
12 Euro
 
Themen:
Konzert in Köln
 
Eingetragen von:
Peter Sörries
 
Nicolas Simion
Hochgeladen von: Peter Sörries
Quelle: Christoph Giese

Nicolas Simion

Nicolas Simion - sax
Markus Vögeler - guitar
Joscha Oetz - bass
Drori Mondlak - drums

Nicolas Simion wurde 1959 in Dumbravita, einem kleinen Dorf in den Karpaten Siebenbürgens, geboren. Sehr früh schon zeigte sich sein Talent. In Kronstadt (Brasov) besuchte er das Musikgymnasium und absolvierte anschliessend ein klassisches Studium an der Musikakademie in Bukarest.
Nach und nach entwickelte er eine Liebe zur improvisierten Musik und gründete in den frühen 80er Jahren seine erste Band Opus 4 mit dem Pianisten Mircea Tiberian und dem Saxophonisten Dan Mandrila, die schnell zur erfolgreichsten Jazzformation des Landes aufstieg. Nach zahlreichen Auftritten im Land und Einladungen auf Jazzfestivals in Ost-Berlin und Warschau entschloss er sich 1989 zur Emigration in den Westen.
In Wien traf er auf heimische und internationale Grössen und hatte erstmals Gelegenheit, mit ihnen gemeinsam zu spielen. Darunter Art Farmer, Leo Wright, Idris Muhammad, Jim Pepper, Harry Sokal, Christian Muthspiel u.v.a. Mit letzterem nahm er seine erste Platte im Westen auf. Die erste CD unter eigenem Namen erschien 1992 unter dem Titel "Black Sea". Seither liess er regelmässig mit interessanten Veröffentlichungen aufhorchen. Mit dabei waren u. a. grossteils amerikanische Musiker, wie Graham Haynes, Lonnie Plaxico, Ed Schuller, Peter Perfido und der Pianist Mal Waldron. Letzterer ersetzte in seinem Quartett den leider viel zu früh verstorbenen Saxophonisten Jim Pepper mit dem jungen Nicolas Simion. Seither verbindet die beiden eine überaus interessante musikalische Zusammenarbeit, die 1998 in der Duo-CD "The Big Rochade" und zahlreichen Auftritten gipfelte. Mal Waldron schätzt an Nicolas Simion vor allem seine Flexibilität und Einfühlsamkeit und seinen ethnischen Background. Ein weiterer wichtiger Wegbegleiter war der polnische Trompeter Tomasz Stanko, mit dem er einige hochinteressante Aufnahmen einspielte. Der berühmte amerikanische Third stream-Komponist Gunther Schuller war von Nicolas Simions Musik derart angetan, dass er unter seinem label GM Recordings ein Aufnahme Simions auf dem amerikanischen Markt veröffentlichte und ihn als Solisten für sein Projekt "The Music of Jim Pepper" auserwählte.
Aber auch als Komponist zeitgenössischer Musik machte Nicolas Simion von sich reden. Für ein Auftragswerk des österreichischen Kulturministeriums wurde er 1995 mit dem Körnerpreis ausgezeichnet. Daneben entstanden Auftragswerke für Bläserensembles, Streich- und Saxophonorchester. 1998 entstanden die "Canzonieri Sacrale", mit Motiven aus sakralen Gesängen aus aller Welt für grosses Orchester und Jazzcombo, die in der Ruprechtskirche, der ältesten Kirche Wiens, uraufgeführt wurden und zwei Jahre später in einer völlig überarbeiteten und erweiterten Version vom Österreichischen Rundfunk live im ORF Radiokulturhaus präsentiert wurden. Im Jahre 2001 erfolgte auch eine vielbejubelte Aufführung in seiner Heimat in Kronstadt (Brasov). In den späten 90er Jahren erhielt er immer mehr Engagements in Deutschland, wo er sich schliesslich 1997 niederliess. Dort arbeitete er im Verlauf der weiteren Jahre mit heimischen Musikern an einem neuen Projekt "Balkan Jazz". Dieser letzte Streich Nicolas Simions bedeutet eine Besinnung auf die Wurzeln der Musik seiner Heimat. "Lullabies & Fairytales", so der Name des aktuellen Projekts, verbindet Motive aus traditionellen Weisen seiner Heimat mit modernen Formen improvisierter Musik. Mit Mitmusikern aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Traditionen erschafft er einfühlsame Stimmungen gleichsam wie lebhaft-wilde karpatische Rhythmen. Im Herbst 2001 brachte das deutsche Label Intuition Music in Zusammenarbeit mit dem Radiosender Deutsche Welle eine Live-Aufnahme aus dem Kölner Stadtgarten auf den Markt. Auf der CD Balkan Jazz ist mit dem legendären jugoslawischen Trompeter Dusko Goykovich ein kongenialer Partner für die Musik des Balkans zu hören. Ein weiteres Highlight prägt diese Zeit: die Wiederentdeckung des rumänischen Ausnahmepianisten Jancy Körössy. Körössy, der in den fünfziger und sechziger Jahren durch seine besondere Originalität einer der geschätztesten Pianisten Europas war und 1970 in die USA emigrierte, kehrt nach mehr als dreissig Jahren zurück, um mit Nicolas Simion ein Comback in seiner Heimat zu feiern. Im Herbst dieses Jahres unternahmen die beiden eine Tournee, die sie nach Deutschland, Österreich und Rumänien führt und an der auch der legendäre Saxophonist Lee Konitz beteiligt war. Nicolas Simion führten seine unzähligen Tourneen mit Spitzenmusikern durch die halbe Welt.
Neben Rundfunkmitschnitten realisierte er auch Studioaufnahmen mit dem impulsiven Yancsi Körössy, dessen "Feuer" nach eigenen Worten "stärker brennt als je zuvor". 2006 unternahm er unter dem Motto Transylvania meets New Orleans eine Tournee mit james Singelton und Alan Jones. Seit 2004 war er mehrfach im Duo mit Florian Weber unterwegs, mit dem er sich auch an klassischem Material orientiert. 2004 spielte er das Saxophonkonzert von Sabin Pautza ein.

Nicolas Simion ist auf dem besten Wege, sich mit seinem musikalischen Schaffen einen sicheren Platz in der vordersten Riege europäischer Musiker und Komponisten zu erarbeiten.

Für die Ballettmusik "The Unfinished Square", ein Auftragswerk des österreichischen Kulturministeriums, wurde Simion 1996 mit dem Körnerpreis ausgezeichnet. Seine Cancioneri Sacrale für großes Orchester und Jazzensemble wurden 1999 in der Wiener Ruprechtkirche uraufgeführt. Daneben komponierte er auch Werke für Bläserensembles, Streich- und Saxophonorchester. Nicolas Simion leitet als Label-Chef in eigener Sache seit 2004 die Plattenfirma "7Dreams Records".

Im Januar 2015 wurde er mit einem der vier vergebenenWDR Jazzpreise des Jahres 2015 ausgezeichnet. Nicolas Simion erhielt den Preis für seine Leistungen im Bereich der improvisierten Musik. Was ein wenig überraschen mag, denn sich selbst sieht Nicolas Simion weniger als reinen Improvisateur, sondern eher als einen Musiker, der seinen notierten Kompositionen mit den Möglichkeiten der direkten Improvisation mehr Spontanität verleiht. Und mit dieser Methode machte er seinen gelegentlich schwermütig-virilen Sound, durch gelöste, weit ausladende Saxofon-Linien, zum unverkennbaren Markenzeichen.

Ihm zur Seite stehen hervorragende Musiker: Markus Vögeler an der Gitarre und die Rhythmusgruppe bilden Joscha Oetz am Bass und Drori Mondlak am Schlagzeug.